[Rezension] Die Steine der Götter: Götterpfade – Julian Kappler

Klappentext:

In einer Taverne im rauen Norden des Kaiserreichs der Menschen lernt der junge Krieger Gero bei einer Schlägerei neben Derio, einem leibhaftigen Magier, auch die bildschöne Kriegerin Esme kennen.
Ehe die Drei sich versehen, befinden sie sich auf einer abenteuerlichen Mission, um die sogenannten Steine der Götter zu bergen. Allerdings sind auch Orks und Schwarzmagier hinter diesen wertvollen Artefakten her. So hilft den drei Gefährten nur Vertrauen zu den zehn Göttern und die Hoffnung, dass das Gute schneller sein möge als die Mächte des Bösen.
Werden Geros Mut und Optimismus, Derios Weisheit und seine magischen Kräfte oder gar Esmes Gottvertrauen der Schlüssel zum Sieg über die Diener des dunklen Gottes S’zaroz sein?
Von der geheimnisvollen dritten Macht, die beginnt, ihre Fäden im Hintergrund zu ziehen, ahnen die Drei noch nichts. Genauso wenig wissen sie etwas über die mysteriöse Prophezeiung, in der die drei Gefährten eine zentrale Rolle spielen…

Meine Meinung: 

Vor kurzem hat sich Julian Kappler bei mir gemeldet und mich gefragt, ob ich den ersten Teil seiner “Die Steine der Götter-Reihe” rezensieren möchte. Da Fantasy und Götter bei mir sowieso immer gehen, habe ich mich natürlich sehr gefreut, mich auf dieses Abenteuer zu begeben zu dürfen. Vielen Dank für das Rezensionsexemplar! 😀

Das Cover von “Götterpfade” wirkt sehr harmonisch und die goldenen Verzierungen und der schön verzierte Griff des Schwertes stechen einem sofort ins Auge. 😉 Auch die türkis-grüne Hintergrundfarbe mit den Silhouetten des Palastes finde ich wunderschön gewählt und lassen das Cover magisch wirken.

(c) Julian Kappler

Der junge Krieger Gero, die Kriegerin Esme und der etwas exzentrische Magier Derio, lernen sich wie vom Schicksal gewollt, durch eine Schlägerei in einer Taverne kennen. Nach dem Beschluss sich gemeinsam auf die Reise zu machen, stürzen die drei unterschiedlichen Reisegefährten sogleich in ein Abenteuer, bei dem nur die Götter den Ausgang kennen.
Die Gefährten, die unterschiedlicher nicht sein könnten, sind alle auf ihre eigene Art besonders.
Gero und Esme sind wie Tag und Nacht. Während Gero mich mit seiner leicht aufbrausenden und mutigen Art sofort von sich überzeugen konnte, ist Esme der komplette Ruhepol. 🙂 Gero bringt Schwung und Leichtigkeit in das Trio und man merkt schnell, dass er noch um einiges jünger ist. Er schreckt vor keiner Aufgabe zurück, ist hin und wieder etwas naiv, und will alles dafür tun als echter Krieger angesehen zu werden und nicht als Schmied, so wie es sein Vater für ihn vorgesehen hatte.
Die ruhige und bedachte Esme, machte mich schon nach wenigen Seiten neugierig. 😀 Bisher hatte es die Kriegerin nicht einfach in ihrem Leben, denn jeder der ihr etwas bedeutete wurde von Orks getötet. Dies machte die junge Frau stark, doch man merkt auch schnell, wie verletzlich sie eigentlich ist. Getrieben durch den unbändigen Hass auf diese abscheulichen Kreaturen und ihren starkern Glauben an die Götter, ist sie von sich und ihren Taten überzeugt und ist überzeugt davon, dass alles den richtigen Weg findet wird. <3
Der Charakter mit dem ich mich wohl am wenigsten anfreunden konnte ist Derio. Der teilweise überhebliche Magier, war mir zu sehr von sich überzeugt und immer wieder hatte ich das Gefühl, dass er glaubt er sei etwas besseres. Zwar hilft er mit seinen magischen Kräften und seinen besonderen Kampfkünsten der Gruppe immer wieder in schwierigen Situationen, doch er scheint nur schwach zu erkennen, dass auch Esme und Gero einen großen Beitrag dazu leisten.

»Sagt, kennt ihr die Geschichte, wie die Orks erschaffen wurden?« Ohne den beiden Männern eine Gelegenheit für eine Antwort zu geben, fuhr sie fort: »S´zaroz, die Schlange, nahm die schlechtesten Charakterzüge der drei vernunftbegabten Rassen des roten Blutes: Die Arroganz der Elfen. Den Jähzorn der Zwerge. Die Gier der Menschen. Alle schlechten Eigenschaften verstärkte er um das Zehnfache und formte daraus die Seele der Orks.«

Durch den schnellen Einstieg in die Geschichte, dauerte es etwas, bis ich mich in der Umgebung und mit den Gegebenheiten zurechtfand. Zu Beginn wirkte alles sehr komplex und schwer zu durchblicken, wodurch ich etwas skeptisch war. Nach wenigen Seiten konnte ich mich jedoch, durch die leichte Schreibweise und die ausführlichen Beschreibungen voll auf das Abenteuer einlassen. 😀 Die fortlaufenden Aufgaben und die Gefahren, die den drei Abenteurern begegnet sind, machten die Geschichte durchwegs spannend und interessant. Auch fand ich den Aufbau und die Geschichten zu den einzelnen Göttern wahnsinnig toll und sehr gut durchdacht. Hier wäre es aber schön gewesen, wenn gleich zu Beginn des Buches alle Götter und deren Aufgaben aufgeführt gewesen wären, um Zusammenhänge schneller zu durchschauen.
Für meinen Geschmack kam auch die Gefühlswelt der Protagonisten etwas zu kurz. Ich hätte gerne viel mehr über die drei erfahren, damit ich mich besser einfühlen kann und mehr Nähe zu den Protagonisten entsteht. Dieser “Beziehungsaufbau” ist für mich immer besonders wichtig, weshalb mich die Geschichte hier nicht vollkommen begeistern konnte.

Mit “Götterpfade” ist Julian Kappler ein sehr guter Einstieg in die Trilogie gelungen, der sofort neugierig auf weitere Abenteuer macht. Jedoch hätte ich mich sehr gefreut, wenn den Gedanken und der Vergangenheit der Protagonisten mehr Spielraum eingeräumt worden wäre.

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