[Rezension] Wächter: Wahre Liebe ohne Chance? – Jessica Stephens
Klappentext:
Seit Melodys einundzwanzigsten Geburtstag sind gerade einmal ein paar Tage vergangen, als sich mit einem mysteriösen Brief ihre Lebensplanung schlagartig verändert. Da sie durch die Abstammung ihrer Mutter das Wächter-Gen geerbt hat, eröffnet sich für sie eine unbekannte magische Welt. Aber in dieser Welt der Wächter und Hüter gibt es eine unumstößliche Regel „Liebesbeziehungen sind verboten.“
Zu Beginn scheint diese Regel für Melody unwichtig, bis sie auf den charmanten Ethan Collister trifft, welcher ihre Welt auf den Kopf stellt.
Meine Meinung:
Vor einiger Zeit, suchte die liebe Jessica Stephens, nach Bloggern, die Interesse daran hätten, den ersten Teil ihrer “Die Wächter”-Saga zu lesen. Da ich schon davor immer wieder um die Geschichte herum geschlichen bin, passte dies natürlich perfekt! Vielen Dank liebe Jessica, für die Bereitstellung eines Leseexemplars!
Aufgrund des hübschen Covers, wurde ich das erste Mal auf das Buch aufmerksam. Obwohl ich in dem abgebildeten Mädchen, Melody überhaupt nicht erkenne – in meinen Augen ist sie viel natürlicher – finde ich die Gestaltung und allem voran, die Schrift sehr gelungen. Die Schnörkel der Schrift zusammen mit dem kleinen Tor und dem wunderschönen blauen Farbverlauf, machen für mich das Cover zu einem besonderen Hingucker, mit jeder Menge Liebe ins Detail.
Aber die Art von Liebe, die Mann und Frau füreinander empfinden, war mir bis jetzt unbekannt. Und genau das war der Knackpunkt: Liebe ist Menschen vorbehalten, nicht Wächtern. Denn Wächter sind eine hohere Spezies, so etwas wie Liebe ist eine Schwäche und Wächter haben keine Schwächen.
Einundzwanzig Jahre lang, dachte Melody, sie wäre eine ganz normale junge Frau, doch von einem Moment auf den anderen ändert sich alles. Eine kryptische Nachricht offenbart ihr, dass sie das Wächter-Gen besitzt und nun ihre Ausbildung antreten soll. Abgeschnitten von der Welt, die sie kennt und ihrer Familie, muss die junge Protagonistin Aufgaben bewältigen, die sie nie für möglich gehalten hätte. Dabei stellen ihre eigenen Gefühle, sie vor eine noch viel schwierigere Herrausforderung.
Melody ist eine junge dynamische Protagonistin, die mit ihrer leicht zurückhaltenden Art bei mir punkten konnte. Trotz ihrer Zweifel, versucht sie bei jeder Aufgabe über sich hinaus zu wachsen und ist dabei auch noch schlagfertig. Im Laufe der Geschichte zeigt sie eine enorme Entwicklung, die mir persönlich sehr gut gefallen hat, da sie ihrem Wächter-Status entsprechend, selbstbewusst und mutig wird. Jedoch machte sie mich an manchen Stellen, besonders in der ersten Hälfte des Buches, auch ziemlich fassungslos. Hin und wieder verhielt sie sich gar nicht ihrem Alter entsprechend und man dachte sich, man hätte eine vierzehnjährige Protagonistin vor der Nase. In diesen Momenten, war sie mir einfach zu naiv, leichtgläubig und vor allem leichtsinnig.
Ethan hingegen hat einen absoluten Fan mehr gewonnen! Seine rätselhafte Art und sein sprunghaftes Verhalten, brachten Spannung in die Geschichte. Immer wieder veranlasste er mich zum rätseln und seiner charmante Art, muss man einfach verfallen. Zwar reagiert auch er hin und wieder leichtsinnig, doch zu ihm passte das irgendwie.
Nach einem abrupten Einstieg, ging die Geschichte in einem rasanten Tempo weiter, das mir beinahe zu schnell war. Gerade durch die angenehme und einfache Schreibweise von Jessica, hätte ich mir nämlich gewunschen, mehr in das Geschehen der Ausbildung miteinbezogen zu werden. Immer wieder gab es Sprünge, wodurch es nicht ganz so einfach war, eine Verbindung mit der Story aufzubauen. Mit den schönen Beschreibungen und der total interessanten Idee – das Wächter-Ding ist wirklich voll spannend – gelang es der Autorin, aber dennoch ganz gut, einem die Welt näher zu bringen und die Faszination dafür zu erwecken. Auch schaffte es Jessica gut die Gefühle von Melody zum Ausdruck zu bringen und die Atmosphäre die im Reich der Hüter und Wächter herrscht darzustellen. Besonders die Liebesgeschichte, die ja im Fokus steht, hätte aber etwas mehr Prickeln verdient. Hier lief es eher oberflächlich ab und ich vermisste, das für mich hierbei so essentielle Knistern.
Zwar hatte die Geschichte, mit ihrer teils zu naiven Protagonistin und dem für mich zu schnellen Tempo, ihre Schwachstellen, konnte aber dennoch mein Interesse wecken. Die Idee der Wächter und Hüter faszinierte mich von der ersten Seite an, und ich wollte in jedem Kapitel mehr darüber erfahren. Meiner Meinung nach, hat die Geschichte jede Menge Potential und ich bin schon sehr gespannt, wie dies in den Folgebänden genutzt wird.