[Rezension] Stoneheaven – Tanja Heitmann
Klappentext:
Mariella will bloß eins: Spaß haben. Nur ihre Familie will das nicht, da sie die Infantin der mächtigen Rosaliken ist. Nach einem Fehltritt landet sie in der Zitadelle Stoneheaven, wo der in Ungnade gefallene Nachwuchs geradegebogen werden soll. Für Mariella ist es die Hölle, alles muss erkämpft werden, sogar der Platz in ihrer Einheit, die aus dem von Schuldgefühlen zerfressenen Lyon, dem mental begabten Xiu, der Attentäterin Syke und dem unnahbaren Aidan besteht. Ausgerechnet letzterer weckt Mariellas Interesse, obwohl er einen schweren Verrat begangen hat. Aber als Mariella tatsächlich die Gelegenheit zur Flucht erhält, ist sie unsicher, ob sie noch aus Stoneheaven fort will. Vielleicht ist die Zitadelle ja doch die Chance, die sie braucht?
Meine Meinung:
Manche Bücher sieht man und weiß sofort, dass man sie unbedingt lesen muss. Ja, sowas hatte ich schon lange nicht mehr, aber bei Stoneheaven war es einfach Liebe auf den ersten Blick. Sowohl Cover als auch Klappentext haben mich sofort fasziniert also gab es keinen Weg herum. Vielen Dank an den Piper Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Wie bereits erwähnt finde ich das Cover einfach richtig schön! Da ich meistens Probleme mit Gesichtern auf Covern habe, passt die Silhouette einfach großartig und die Blume im Haar des Mädchens ist ein echter Eyecatcher. Die warmen Farbtöne wirken einladend und und die Schriftart finde ich absolut genial. Sie passt mit ihren Schnörkel toll zu der Geschichte und verleiht dem Cover einen alten, aber auch edlen Touch.
»Logisch, Abendessenszeit. Die anderen sind schon los, ich sollte dich holen. Darf ich dich in der Kantine als die Frau, mit der ich Bett und Tisch teile, vorstellen?«
»Nein, darfst du nicht.«
»Dann vielleicht als meine Freundin?«
Mariella lächelte frostig. »Honey, du denkst vielleicht, das Blau wirklich für harmlos steht. Aber verlass dich besser nicht allzu sehr darauf.«
Xiu grinste. »Wir zwei werden uns super verstehen!«
Jung, wild und für jeden Spaß zu haben. Die Infantin der Rosalien Mariella beschert ihrer Mutter immer wieder graue Haare. Nach einem Fehltritt zu viel, recht es ihr endgültig und daher, schickt sie ihre Tochter nach Stoneheaven. Eine Besserungsanstalt für schwer erziehbare Jugendliche. Schnell entpuppt sich die Zitadelle als absolute Hölle auf Erden für Mariella und selbst in ihrer Einheit gerät die junge Frau immer wieder an ihre Grenzen. Als wäre das nicht genug, trifft sie auf Aiden. Der junge Mann, der ein großes Vergehen auf seinen Schultern trägt. Plötzlich weiß Mariella nicht mehr was richtig und falsch ist und sie sieht die Zitadelle nicht mehr als ihren größten Feind an.
Wie ein Wirbelwind fegt Mariella durch die Geschichte und reißt einen sofort mit. Mit ihrer aufbrausenden und dynamischen Art, war sie mir schon nach wenigen Seiten absolut sympathisch und ich konnte nicht mehr genug von ihr bekommen. Zwar bringt ihre vorlaute und rebellische Art sie immer wieder in Schwierigkeiten, jedoch passt dieses Verhalten hervorragend zu ihrem restlichen Charakter und gibt der Story ihr besonderes Etwas. Mit ihrer Schlagfertigkeit und ihrem trockenen Humor, schaffte sie es, mich hervorragend zu unterhalten und vor allem die Dialoge mit Aiden und den anderen aus ihrer Einheit, sprühten nur so vor Energie.
Dem unnahbaren und geheimnisvollen Aiden bin ich sofort verfallen. Er bestraft sich selbst mit seinem Verhalten und oftmals hätte ich ihn am liebsten einfach in den Arm genommen. Bei Mariella taut er endlich auf und zeigt sein wahres Ich. Ihr Schlagaustausch brachte mich immer wieder zum schmunzeln und ich amüsierte mich echt köstlich mit den beiden. Sein Starrkopf und Selbstbewusstsein im Zusammenspiel mit Mariellas rebellischen Art, ergibt eine explosive aber auch aufregende Mischung die der Geschichte erst ihr besonderes Etwas verlieh.
Tanja Heilmanns einfacher und angenehmer Schreibstil konnte mich einfach sofort gefangen nehmen und mitreißen. Mit einer fast spielerischen Leichtigkeit erzeugt sie eine aufregende, spannende, aber auch düstere Atmosphäre, die mich vollkommen faszinierte. Die intensiven Beschreibungen ließen die Zitadelle zum Leben erwachen und brachten ihre schaurige und gefährliche Seite perfekt zum Vorschein. Auch die Ausarbeitung der Charaktere gefiel mir sehr gut, wobei ich hier besonders die der Nebencharaktere hervorheben will, da diese oft zu kurz kommen. Die Mitglieder der Einheit hatten alle ihre eigene Geschichte die mich völlig faszinierte und über die ich gerne mehr erfahren hätte.
Ein Buch bei dem mich der erste Eindruck überhaupt nicht getäuscht hat und das mich wirklich vollkommen für sich gewinnen konnte. Nicht nur die lebhaften Beschreibungen, sondern vor allem die lebhaften Charaktere und die interessante Idee machen die Geschichte zu einem wirklich tollen Abenteuer, das mich mich vom Hocker gehauen hat.