[Rezension] Chronika: Aus dem Chaos geboren – Julia Schmuck

Klappentext:

Chaos. Seit jeher beherrschte es die Legenden, nun besiegelt es ihr Schicksal. Als ihre beste Freundin brutal ermordet wird, entfesselt die Naturmagierin Helena Feyrsinger die längst vergessen geglaubte Chaosmagie. Trauer und Angst vor dieser tödlichen Macht lassen sie ein Leben in der Verbannung akzeptieren, bis ihre Geschwister spurlos verschwinden und Helena alles zu verlieren droht, was ihr noch geblieben ist. Zusammen mit dem Mann, der den Schmerz ihrer Vergangenheit noch immer wachhält, begibt sie sich auf die Suche. Schon bald gerät sie nicht nur zwischen die Fronten zweier magischer Völker, sondern auch in die tiefsten Abgründe ihrer Welt und muss für jedes Opfer bereit sein, ehe das Chaos sie auf ewig zeichnet.

Meine Meinung:

Als ich das erste Mal von Chronika von Julia Schmuck gehört habe, wurde ich sofort neugierig auf die Geschichte und so, landete das Buch gleich mal auf meiner Wunschliste. Wie es der Zufall so wollte, suchte die liebe Julia vor einiger Zeit nach Rezensenten und ich hatte das Glück, es als Leseexemplar bereitgestellt zu bekommen. Vielen Dank Julia!

(c) Drachenmond Verlag

Auch wenn ich Menschen auf Covern immer etwas kritisch sehe, finde ich das von Chronika wahnsinnig gut gelungen. Das Mädchen zwischen diesem undurchdringlichen Dickicht, spiegelt Helena sehr gut wider und der Rauch der durch das Bild zieht, lässt es geheimnisvoll wirken. Auch die vereisten Elemente, die dem Cover als Rahmen dienen, passen sehr gut zu der Story und erzeigen eine harmonische Wirkung.

Vor langer Zeit hatte eine andere Art von Magiern existiert. Das Mysterium ihrer Macht hatte die Naturmagier schon immer geängstigt. Als sie eines Tages wie ein Duft im Wind verschwunden waren, hatte diese Angst sich in kalte Panik verwandelt. Man fürchtete die unvorstellbaren Fähigkeiten dieser Menschen, deren Magie offensichtlich keine Grenzen gesetzt waren.

Chaosmagie.

Und mit dem Verdacht, in mir könnte diese Macht wohnen, fürchtete man fortan auch mich.

Gefürchtet von ihren eigenen Leuten, verbannt und ihrer besten Freundin beraubt, hat Helena Feyrsinger nicht mehr vieles, das sie an ihrem Leben hängen lässt. Wären da nicht die zwei Ponys, ihr Hund und die regelmäßigen Anrufe ihrer Schwester, hätte sie sich bereits längst aufgegeben. Als jedoch zwei ihrer Geschwister verschwinden, kann sie nicht still sitzen und begibt sich gemeinsam, mit dem Mann der sie zu tiefst verletzt hat, auf die Suche nach ihnen. Hierbei geraten sie jedoch immer tiefer in einen Konflikt, der nicht nur ihr Leben von Grund auf ändern könnte.
Helena ist eine junge Frau, deren Schicksal mich ab der ersten Seite bewegte und zum Teil auch zu tiefst erschüttert hat. Vor allem zu Beginn, zeigt sich trotz ihrer trostlosen Aussicht, immer wieder ihr starker Wille und die Hoffnung darauf, dass irgendwann alles gut werden wird. Diese anfänglich entwickelte Sympathie zu der Protagonistin, legte sich jedoch leider sehr schnell wieder. Helena ging mir bald mit ihrer nahezu ständigen Unzufriedenheit wahnsinnig auf die Nerven. Auch Dankbarkeit scheint für sie immer wieder ein Fremdwort zu sein und so, war ich immer wieder froh über Stellen, an denen der Fokus nicht auf ihr lag.
Auch mit Aiden ging es mir leider nicht viel besser. Schon von Anfang an, wurde ich nicht wirklich “warm” mit ihm und konnte ihn einfach richtig schwer einschätzen. Dies allein war es jedoch nicht, was mir Probleme bereitete. Immer wieder fehlte mir die Tiefe, die diesem Charakter die nötige Authentizität verleiht und ihn zu einem wahren Bookboyfriend gemacht hätte.
Zwei Charaktere möchte ich jedoch hervorheben, die mir wirklich gut gefallen haben und zwar Nathaniel und Faye. Diese beiden wirkten durchwegs authentisch und “real”. Sie blieben sie selbst und trotzdem schafften sie es immer wieder, mich mit gewissen Aktionen zu überraschen.

Trotz des flüssigen und angenehmen Schreibstils von Julia Schmuck, viel es mir schwer, mich in der Geschichte fallen zu lassen und mich in ihr zu verlieren. Obwohl die ausführlichen und schönen Beschreibungen, die immer wieder Bilder im Kopf erzeugten, fehlte es mir an Emotionalität. Die Charaktere wirkten stumpf und schafften es so leider nicht die gewollten Gefühle zu erwecken. Besonders die Beziehung zwischen Helena und Aiden wirkt sehr erzwungen und ich glaube, dass die Geschichte auch gut ohne ihre Verbindung zurecht gekommen wäre.

Obwohl es sich bei Chronika – Aus dem Chaos geboren, um eine wirklich spannende Idee handelt, konnte es mich leider nicht wirklich von sich überzeugen. Besonders die Charaktere machten mir immer wieder das Leben schwer, wodurch ich zwischendurch immer wieder Pausen einlegen musste, um nicht komplett die Lust an der Story zu verlieren. Für mich leider ein Buch, dass meine Erwartungen nicht erfüllen konnte und mir keine Lust auf die Folgebände machen konnte.

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