[Rezension] Hinter meinen Worten – Cosima Lang
Klappentext:
Sonja Winter hat ein großes Problem: Sie leidet unter einer schrecklichen Schreibblockade. Egal, was sie tut, sie schafft es einfach nicht, weiterzuschreiben. Auf den Rat ihrer Eltern hin fährt sie in das Ferienhaus, in dem sie in ihrer Kindheit die Idee für ihre erste Geschichte hatte. Durch einen seltsamen Unfall wacht sie plötzlich in ihrer eigenen Geschichte auf. Dort muss sie sich nicht nur mit ihren eigenen Figuren herumschlagen, sondern auch mit den vielen Dingen aus ihrem eigenen Leben, die sie unbeabsichtigt in die Geschichte geschrieben hat.
Meine Meinung:
Seit ich das erste Buch von Cosima Lang gelesen habe, bin ich ein großer Fan ihres fesselnden Schreibstils. Sie schafft es, eine Faszination beim Leser zu entfachen und ihn so an die Geschichte zu binden. Daher habe ich mich sehr darüber gefreut, auch dieses Buch von Cosima rezensieren zu dürfen. Vielen Dank!
Eigentlich finde ich die Gestaltung des Covers ganz harmonisch und gelungen, aber wie ihr vielleicht schon wisst, habe ich einfach eine Abneigung gegen Gesichter am Cover. Besonders die rechte Frau will bei mir leider so absolut gar nicht zu der Geschichte passen. Jedoch überträgt es sofort seinen abenteuerlichen Charakter und macht neugierig auf den Inhalt des Buches. Sehr schön finde ich die Ornamente am unteren Teil des Covers, die ihm eine besondere und edle Wirkung verleihen und es so zu einem Hingucker machen.
»Wo sollen wir hier sein?«
»Im westlichen Wald«, wiederholte er so langsam, als wäre ich bescheuert.
So fühlte ich mich allerdings auch. Ein Mann mit einer Fackel und altmodischer Kleidung, der mir sagte, ich sei im westlichen Wald. Wie stark hatte ich mir den Kopf gestoßen?
Jeder Autor kennt und fürchtet sie: die Schreibblockade. Auch für die junge Sonja Winter, gibt es nichts schlimmeres, als nicht an ihrer Geschichte weiterschreiben zu können. Ihre Leser erwarten endlich eine Fortsetzung und setzen, die ohnehin schon gestressteste Frau, noch zusätzlich unter Druck. Man spürt ihre Verzweiflung und die schwere Last, die sie zu tragen hat. Doch gerade diese Last, ist es auch, die die Blockade verursacht. Ein wahrer Teufelskreis. Sie setzt sich immer mehr unter Druck und schafft es nicht mehr, ihren Geist schweifen zu lassen und der Fantasie freien lauf zu lassen.
Als sie sich jedoch auf einmal in ihrer eigenen Geschichte wiederfindet, ist sie gezwungen ihren Tunnelblick zu ändern und sich mit ihren Protagonisten auseinanderzusetzen. Sonja kommt mehr aus sich heraus und wächst dabei über sich selbst hinaus. Ohne zu wissen, was es mit dem allen auf sich hat, versucht sie das beste aus ihrer Situation zu machen. Neugierig hinterfragt sie die Aktionen der Charaktere und erkennt bald, dass ihre Geschichte mehr als nur eine unbedeutende Story ist. Sie befasst sich auch mit ihrem eigenen Leben ohne, dass sich Sonja dessen bewusst war. Dadurch wird ihr der Spiegel vorgehalten, und sie vollzieht eine enorme Entwicklung, die sich nicht nur auf ihre berufliche Laufbahn auswirkt.
Wieder konnte Cosima mich mit ihrem absolut fesselnden Schreibstil für sich gewinnen. Auch wenn die Geschichte noch einigen Spielraum nach oben lässt und ich mir mehr Ausführlichkeit und Tiefe gewunschen hätte, zog mich die flüssige und angenehme Schreibweise vollkommen in ihren Bann. Man kann sich sehr gut in Sonja einfühlen und besonders der Teil, in dem sie sich in ihrem Buch wiederfand gefiel mir total. Ich war fasziniert von der Weltgestaltung und wäre absolut dafür, dieser Geschichte ein eigenes Buch zu widmen. Einfach nur spannend!
Trotz kleiner Schwächen konnte Cosima Lang, mich wieder mit ihrem packenden Schreibstil überzeugen und sorgte so für ein großartiges Lesevergnügen. Das Buch ist perfekt für zwischendurch und ich freue mich schon sehr darauf, mehr von der Autorin zu lesen.