Blogtour “Die Nacht gehört mir” von Lilyan C. Wood (Tag 4: Stadtführung mit Abony Van Helsing)
Herzlich Willkommen zum vierten Tag der Blogtour zu “Die Nacht gehört mir” von Lilyan C. Wood.
Bisher durftet ihr schon einiges über das Buch erfahren und ich hoffe euer Interesse ist bereits geweckt. 😉
Heute bekommt ihr bei mir eine kleine Stadtführung durch Warwick. Und zwar treffe ich mich mit der lieben Abony Van Helsing und sie wird mir ihre Heimat etwas zeigen. Keine Sorge die Holzpflöcke sind schon bereit, falls uns Vampire angreifen sollten. 😀
Als ich endlich in der Church Street ankomme, ragt vor mir ein großes Herrenhaus in den Himmel empor. Das weiße Steinhaus mit den dunklen Holzstreben, die ihm einen starken Kontrast verleihen, steht ohne angrenzende Häuser da, und man merkt sofort, dass dies das zu Hause einer wichtigen Familie ist. Das alte Herrenhaus der Van Helsing-Organisation wirkt bereits von außen Respekt einflößend und ich bin schon sehr gespannt darauf, was mich im Inneren erwarten wird.
Während die untergehende Sonne den Himmel wie Lava leuchten lässt, steige ich die Stufen zur Eingangstür empor. Kurz halte ich inne und noch bevor ich dazu komme an die Tür zu klopfen, öffnet mir auch schon Sophie, die Hausangestellte, die Tür. Die zierliche Frau lächelt mir freundlich, aber etwas verhalten entgegen und führt mich dann in den großen Besprechungsraum. Bereits von weiten kann ich das leise Knistern von Feuer wahrnehmen und dumpfe Stimmen, die sich angeregt unterhalten. Ich trete in den durch fahles Licht erleuchteten Raum und alles verstummt. Vor mir sitzen Aby, Alan und Rosie an einem langen dunklen Holztisch, der bestimmt schon seit Jahrzehnten im Besitz der Familie ist.
Die drei Lächeln mir freundlich entgegen und Aby erhebt sich, um mich freundlich zu begrüßen. Das junge Mädchen trägt ihre Jägerkleidung aus dunkelbraunem Leder und an der rechten Seite ihres Gürtels sehe ich einen Holzpflock hervorblitzen. Nach meinem verstohlenen Blick zu der hölzernen Waffe, räuspert sich Alan und streckt mir ebenfalls einen Pflock entgegen.
»Den wirst du brauchen, wenn du bei Anbruch der Nacht mit unserer Aby durch Warwick streifst.«
Mit einem mulmigen Gefühl nehme ich das raue Stück Holz in die Hand und wiege es misstrauisch hin und her. Hoffentlich würden uns keine Vampire begegnen. Denn bevor ich es schaffen würde einen Vampir damit zu töten, würde ich mir den Pfahl wohl eher aus Versehen selbst durch mein Fleisch jagen.
»Hier finden an mehreren Abenden in der Woche die Sitzungen der Jäger statt. Jeder kann ein Mitglied der Organisation werden, solange er oder sie mutig ist und sich geschickt im Kampf zeigt. Auf dem Landsitz der Familie Van Helsing trainieren wir, um im Kampf gegen die blutsaugenden Bestien bestehen zu können«, berichtet Aby, meine Unsicherheit anscheinend bemerkt hat und mich so beruhigen will.
Langsam bewegen wir uns aus dem warmen Raum und als wir ins Foyer treten, kann ich mich kurz etwas genauer umsehen. Alles in diesem Haus wirkt alt. Doch nicht alt im negativen Sinn, nein, alles wirkt gepflegt und voller Geschichten. Überall lassen sich vermeintliche Schätze entdecken und am liebsten würde ich eine Entdeckungstour durch das alte Gemäuer machen. Mit einem kurzen Räuspern reißt Aby mich aus meinen Gedanken. Ihr Blick schweift die Stiege empor und landet dann wieder auf mir.
»Oben liegen unsere Schlafzimmer. Ich lebe hier bei meiner Tante und Alan, seitdem meine Eltern ermordet wurden«, erklärt sie und atmet tief durch.
„Hier beschützen mich die Seelen meiner Ahnen.“
Mit diesem Satz scheint der Empfang für sie beendet zu sein und Aby geht, bestimmten Schrittes, durch die Tür in die Dunkelheit.
Der Mond steht bereits am sternenklaren Himmel und lässt die Pflastersteine in seinem Licht silbern schimmern. Irgendwie bin ich mir nun doch nicht mehr ganz so sicher, ob eine Stadtführung bei Nacht eine gute Idee war. Wer hatte das nochmal vorgeschlagen?
Nur wenige Gehminuten von dem alten Herrenhaus entfernt, biegen wir in eine Gasse ab, die von wenigen Häusern flankiert wird. Plötzlich scheint die Stimmung irgendwie gedrückt und ich kann merken, wie Aby sich neben mir versteift. Nachdem sie minutenlang starr auf die groben Pflastersteine blickt, hebt sie ihren Blick zu den dunklen Dächern empor und ihr Gesicht verzerrt sich vor Wut.
»Hier verlor ich meine Eltern. Das Monster hatte uns von den Dächern aus beobachtet. Meine Eltern hatten keine Chance gegen diesen blutrünstigen Vampir.«
Sie ballt die Fäuste und sucht, mit einem glitzern in den Augen, meinen Blick.
»Er wird dafür bezahlen, das versichere ich dir.«
Nach einem kurzen Anflug von Verzweiflung, atmet Aby tief durch und setzt die Führung dann mit gestrafften Schultern wieder fort. Trotz der Stärke die sie nach außen hin zeigt, merkt man sofort, wie sehr es sie belastet, hier an dieser Stelle zu sein. Auch mir lässt der Gedanke daran, dass ihre Eltern hier getötet wurden, ein Schaudern über den Rücken laufen. Besonders durch die spärliche Beleuchtung der Fackeln wird die Gasse, in ein noch unheimliches Licht getaucht und die dunklen Dächer wirken, als würden sie das Böse beheimaten.
Vereinzelt lässt sich fahles Licht in den Häusern erkennen, doch die Straßen sind wie leergefegt. Keine Menschenseele ist zu erblicken. Klar, wer würde sich auch trauen bei Nacht einen Spaziergang durch die Straßen Warwicks zu machen?
In unsere eigenen Gedanken versunken, setzen wir unsere Wanderung fort, und kommen nach kurzer Zeit auf einen weitläufigen Platz. An einer Seite ist dieser durch eng aneinander gereihte Häuser eingerahmt, aus denen kein einziger Ton zu hören ist. Auf der anderen Seite sehe ich nur Finsternis.
Nach mehrmaligem blinzeln, lässt sich eine nahezu endlos wirkende Wiese erkennen, die in ein Waldstück überläuft. Ich hoffe stark, dass Aby mir nicht auch diesen Wald zeigen will und umfasse den Pflock, der immer noch in meiner Jackentasche steckt, etwas fester.
In der Mitte des kleinen Marktplatzes befindet sich ein aus großen Steinen aufgebauter Brunnen und als wir näher kommen stocke ich.
Überall auf dem Brunnen und in seiner unmittelbaren Nähe lassen sich blutrote Spuren erkennen, die auf Schreckliches hinweisen. Am Rande des Brunnens sind dutzende Kerzen aufgestellt, deren Flammen leicht in der aufkommenden Brise flackern.
»Hier änderte sich mein Leben ein weiteres Mal«, erklärt Aby und sieht zu einem der Dächer hinauf, während sie sich in Gedanken über die Lippen streicht. „Ich komme meiner Rache endlich näher“, murmelt sie und grinst.
Nachdem ich meinen Blick endlich von diesem abscheulichen Bild abwenden kann, führt Aby mich durch eine schmale Gasse. Ein Nuscheln dringt an unsere Ohren und Aby legt rasch ihre Hand an ihren Pflock. Kurze Zeit später grinst sie jedoch leicht und blickt den, uns entgegenkommenden Jägern entgegen. Auch sie tragen Holzpflöcke an ihren Gürteln und Kurzschwerter in ihren Halterungen am Rücken. Als ich sie sehe wird mir nochmal bewusst, wie gefährlich unsere Aktion hier eigentlich ist.
Sie grüßen uns kurz, ziehen jedoch gleich weiter, ohne uns mehr Beachtung zu schenken.
Wieder sind wir in eine unheimliche Stille gehüllt.
Bis auf diese Jäger, waren die Straßen bis hierher wie leergefegt, nicht mal eine Katze oder andere Tiere konnte ich bisher entdecken. Interessiert gehe ich zu den Häusern, deren Fenster und Türen mit Holzbrettern verbarrikadiert sind.
»Die Menschen wollen die Kreaturen der Nacht aussperren«, erklärt Aby. »Und doch gibt es immer wieder Dumme, die sich in die Dunkelheit hinaus wagen und hungrigen Vampiren in die Arme laufen.«
Doch können so einfache Bretter die Vampire wirklich aufhalten? Ein Pflock im Herz ja, aber bei einem einfachen Brett aus Eichenholz bezweifle ich das sehr stark.
Wir gehen bis zum Beginn des prächtigen Schlossparks von Warwick Castle. Wenn man davon absieht, dass hinter jeder Ecke der Tod lauern kann, ist es einfach wunderschön. Trotz des spärlichen Lichtes lassen sich Blumen und gepflegte Büsche erkennen, die die Wege säumen.
Die Bäume ragen wie Ungeheuer in die Dunkelheit und die Stille ist noch bedrückender, als in den menschenleeren Gassen der alten Stadt. In der Ferne lassen sich bereits die imposanten Umrisse des Warwick Castle erkennen. Und wenn man sich konzentriert, kann man erkennen, dass Kerzenlicht die großen Fenster, des aus grauen Stein bestehenden Gebäudes, erleuchtet. Als Aby es sieht, runzelt sie die Stirn.
»Eigentlich sollte das Schloss unbewohnt sein. Der Earl of Warwick ist vor Jahren mit seiner Gefolgschaft fortgegangen. Seltsam … Dem sollte ich morgen unbedingt nachgehen!«
Man merkt Aby an, dass sie sich das am liebsten sofort aus nächster Nähe ansehen würde, doch sie entschließt sich dem Schloss den Rücken zuzuwenden und mit mir auf einen weiteren Platz zu gehen.
Dieser hier ist um einiges größer, als der davor und von allen Seiten mit Häusern eingerahmt. In unregelmäßigen Abständen zweigen kleine dunkle Gassen ab. Wir treten in die Mitte des, durch Fackeln beleuchteten, Platzes.
»Hier findet mehrmals in der Woche ein Markt statt. Manchmal kommen auch Gaukler oder Artisten nach Warwick und führen hier ihre Künste vor.«
Ich sehe mich um und frage mich, wie die Menschen trotz der Gefahr durch die Vampire, ein angenehmes Leben führen können.
Plötzlich durchbricht ein Knacken die Stille und Aby und ich sehen uns hektisch um. Unsere Blicke richten sich auf die Dächer, die im Dunkeln beinahe verschwinden. Ich kneife meine Augen zusammen, doch trotz der Mühe fällt es mir schwer, in der tiefschwarzen Nacht etwas zu erkennen.
»Oft kommen sie von oben. Sie sind wie Katzen, die sich lautlos in der Dunkelheit bewegen können«, flüstert Aby und greift nach ihrem Pflock.
In diesem Moment zeichnen sich Umrisse auf einem der Dächer ab und schon springen Schatten hinab. Mit einem lauten Poltern landen mehrere, in schwarz gehüllte Kreaturen vor uns, und starren uns mit ihren schwarzen Augen begierig an …
Ich hoffe euch hat unsere kleine Runde gefallen und ich konnte euch ein bisschen Lust auf dieses tolle Buch machen. 😉 Falls ihr meine genaue Meinung dazu wissen wollt, findet ihr hier meine Rezension.
Natürlich habt ihr auch die Chance etwas Tolles zu gewinnen:
* 1x ein eBook von “Die Nacht gehört mir”
* 1x ein tolles Goodie-Paket
Um teilzunehmen kommentiert einfach den Beitrag (pro Tag kann man ein Los sammeln) und schon habt ihr ein Los. 😉 Ausgelost wird am 2. April.
Ich wünsche euch ganz viel Glück! <3
Morgen hält die Blogtour übrigens Einzug bei der Bücher & Rezihexe, schaut doch vorbei!
4 Kommentare
Manuela Schäller
Huhu
Die Stadt ist toll und gern möchte ich sie besuchen, durch die schwarz-weiß Fotos wirkt es so toll geheimnisvoll.
LG Manu
booknerdsbykerstin
Huhu ?
Ein sehr schöner Beitrag! Am Gewinnspiel nehme ich nicht Teil, ich liebe das Buch bereits und stalke nur ?
Liebe Grüße, Kerstin
katisfairyland
Hallo 😀
Vielen Dank Kerstin! Hier sind Stalker immer gerne gesehen. *hihihi 😉
Alles Liebe, Kati
karin
Hallo und guten Tag,
nach dem Einstieg..zwei Interviews ..gibt es heute etwas für die Augen.
Schöne Fotos, die wiederum auf den Roman gut einstimmen.
Danke dafür an die Bloggerin des Blogs hier.
LG..Karin..